Welche Kernbotschaften über innovative Technologien des Holst Centre sollen den Teilnehmern im Vortrag Ihres Holst–Kollegen Dr. Oscar Diaz Morales vermittelt werden?
Manrique: Die Teilnehmer können weitere Einzelheiten darüber erwarten, wie Dünnschicht–Technologien und Mikrostruktur–Technologien den Bereich der Elektrolyseur–Technologie verändern, indem sie die Verwendung teurer exotischer Materialien reduzieren, die Herstellungskosten senken, die elektrochemische Leistung steigern, die damit verbundenen LCOH–Kosten für Stapel senken und möglicherweise den Platzbedarf von Elektrolyseuren verringern, was für Nischenanwendungen wie Offshore von entscheidender Bedeutung sein könnte.
Das Holst Centre ist stark in innovativen Beschichtungs–Technologien und bewegt sich in Richtung Elektrolyse 3.0. Wie wichtig ist es, Produkte in diesen Bereichen neu zu überdenken?
Manrique: Wir bei TNO haben eine Reihe von Studien darüber durchgeführt, wie eine zukünftige, von Wasserstoff abhängige Wirtschaft aussehen würde, und es ist klar, dass die aktuellen Kosten für Wasserstoff in Kombination mit der aktuellen Produktionsrate von Elektrolyseuren und dem Verbrauch exotischer Materialien nicht nachhaltig und nicht erreichbar sind. Die Technologie muss radikal verbessert werden, um Wasserstoff zu einem Erfolg zu machen und ihn für die breite Gesellschaft erschwinglich und zugänglich zu machen, anstatt ihn als neuartige Technologie zu belassen, die nur in Demonstrationsprojekten angewendet wird.
Die dritte Generation der Elektrolyse umgeht mehrere technische Einschränkungen wie die Verwendung von Iridium, geringe Lebensdauer und geringe Vorhersagbarkeit des Wartungsaufwands, PFAS–Abhängigkeit usw. Wir denken hierbei daran, wichtige technische Herausforderungen anzugehen, um neue Geschäftsmodelle zu schaffen, die es ermöglichen, Wasserstoff als Molekül in der zukünftigen grünen Gesellschaft zu nutzen.
Wo sehen Sie in naher Zukunft Optimierungsbedarf bei H2–Technologien?
Manrique: Jeder Teil der Technologie kann und sollte noch optimiert werden, da in den letzten 25 Jahren wenig bis gar keine Entwicklung stattgefunden hat. Die größten Chancen sehen wir jedoch in den Membran–Elektroden–Einheiten, in der Umstellung von membranbasierten auf elektrodenbasierte Katalysatoren, in der Änderung der Funktionsweise der Bipolarplatten–Architektur, in der Optimierung von Komponenten wie PTLs zur Förderung einer besseren Kinetik usw.
Emilio, herzlichen Dank für dieses Interview.