iL–AKTUELL
31. Oktober 2024
Doris Wittneben: „Attraktivität
des Standortes weiter steigern“
Dr. Doris Wittneben leitet den Bereich Zukunftsfelder und Innovation bei der Metropolregion Rhein–Neckar GmbH (MRN GmbH). In ihrer Funktion treibt sie die Entwicklung und Umsetzung wegweisender Projekte und Kooperationen voran. Beim Clean Tech Innovation Day am 11. November (9 bis 18 Uhr, Heidelberg Congress Center) tritt Doris Wittneben beim Panel als Moderatorin auf, das sich dem Thema „tragfähige Demosysteme und Use Cases“ widmet. iL führte mit der promovierten Chemikerin und diplomierten Betriebswirtschaftlerin folgendes Interview.

Frau Wittneben, was macht die Metropolregion in puncto Innovationskraft und Technologie–Transfer aus?
Doris Wittneben: Die Metropolregion gehört zu den Top–Regionen in Deutschland und teils auch europaweit, was die Innovationskraft und den Erfolg beim Technologie–Transfer angeht, sei es im Bereich GreenTech, MedTech/BioTech, Digital Economy und Social Economy. Diese Innovationskraft, die sich letztlich in Wirtschaftskraft ausdrückt, stärken wir mit unserem systematischen regionalen Innovationsmanagement.
Dr. Doris Wittneben: „Die Metropolregion gehört zu den Top–Regionen in Deutschland und teils auch europaweit, was die Innovationskraft und den Erfolg beim Technologie–Transfer angeht.“ Bild: Metropolregion Rhein–Neckar
Die Metropolregion Rhein–Neckar GmbH vereint im Clusternetzwerk „Energie und Umwelt“ über 100 Schlüsselakteure. Wie sind Sie hier organisatorisch aufgestellt?
Wittneben: Das Cluster Energie und Umwelt besteht seit über zehn Jahren und ist eine starke Allianz mit Partnern aus Wirtschaft, Kommunen und Forschungseinrichtungen. Wir informieren, vernetzen und unterstützen unsere Mitglieder in den Themenfeldern Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Bioökonomie, nachhaltige Mobilität, innovatives Bauen und Sanieren sowie Wasserstoff. Wir haben aufgrund der hohen Nachfrage spezielle Fachgruppen für Wasserstoff und Bioökonomie gegründet. Als Schnittstelle von Ideen, der Forschung, Technologien und Anwendungen stellen wir auch einen geschützten Rahmen für vertrauliche Gespräche zur Verfügung.
„H2Rivers“ und „H2Rhein–Neckar“ gelten historisch als Prestigeprojekte der partnerschaftlichen Allianz MRN. Welcher transformatorische und verbraucherorientierte Ansatz ist damit im Bereich der Wasserstoff–Technologie verbunden?
Wittneben: Mit dem Projekt H2Rivers und unserem Schwesterprojekt H2Rhein–Neckar machen wir Wasserstoff–Anwendungen in der Mobilität sicht– und erlebbar. Linienbusse und Abfallsammelfahrzeuge fahren hier leise und ohne Stickoxid–Emissionen mit Wasserstoff im Alltagsverkehr. An den neuen Wasserstoff–Tankstellen können Logistiker, Kurierdienste und Privatpersonen grünen Wasserstoff tanken. Diese Tankstellendichte ist bundes– und europaweit einzigartig. Es ist uns gelungen, eine neue Wertschöpfungskette von der Produktion bis zum Wasserstoff–Verbraucher aufzubauen. Dieses initiale Wasserstoff–Ökosystem hat das Henne–Ei–Problem gelöst und den Startschuss für weitere Wasserstoffprojekte in den Sektoren Industrie, Wasserstoff–Produktion, Anlagenbau und Komponentenentwicklung gegeben.
Konkretes Anwendungsbeispiel: Hier wird ein Linienbus an einer Wasserstoff-Tankstelle aufgetankt. Bild: H2 Mobility
Blicken wir kurz auf den Clean Tech Innovation Day voraus: Was erwarten Sie sich von der Veranstaltung in Heidelberg?
Wittneben: Die Veranstaltung lenkt den Blick auf einen weiteren wichtigen Aspekt bei der Entwicklung des Wasserstoff–Ökosystems in Rhein–Neckar. Es geht hier darum, die Stärke des Standortes bei der Technologie–Entwicklung und beim Technologie–Transfer sichtbar zu machen . Wir wollen die Akteure weiter vernetzen, um damit sowohl die Anwendung und Nutzung von Wasserstoff als auch Entwicklung und Produktion innovativer Wasserstoff– und Brennstoffzellen–Technologie zu fördern. Gemeinsames Ziel ist, neue Marktanteile zu gewinnen und die Attraktivität des Standortes weiter zu steigern.
MRN: Vernetzer, Sparringspartner und Anlaufstelle
In welcher Rolle sehen Sie die Metropolregion Rhein–Neckar bei einem solchen Symposium von und für H2–Profis?
Wittneben: Wir sind als regionale koordinierende Einheit Vernetzer, Sparringspartner und Anlaufstelle für Wirtschaft, Politik und Kommunen. Wir haben ein großes regionales, nationales und auch internationales Netzwerk insbesondere zu Wasserstoff aufgebaut, das wir gerne einbringen.
Was kann wiederum iL für Clean–Tech–Partner in der Metropolregion tun?
Wittneben: Das InnovationLab bietet eine einzigartige Plattform und Infrastruktur für Wissens– und Technologie–Transfer, Forschung und Entwicklung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie. Es ist prädestiniert, alle in der Region zusammenzubringen, die in Klimaneutralität und zum Beispiel der Produktion von grünem Wasserstoff ein ökologisches und ökonomisches Chancenreich erkennen.
Worum geht es in der Zukunft wie gut können wir uns auf das Morgen und Übermorgen vorbereiten?
Wittneben: In Zeiten der Transformation, wie wir sie gerade erleben, ist es erfolgsentscheidend, sich über Sektorengrenzen hinweg zu vernetzen und vertrauensvoll auszutauschen. Dazu wollen wir mit unserem Cluster und seinen Leistungen unseren Beitrag leisten. Wie sieht das Morgen und Übermorgen aus? Die nächsten regionalen strategischen Ziele für den bedarfsgerechten Ausbau des Wasserstoff–Ökosystems in der Region sind die Anbindung an das Wasserstoffkernnetz, die Vernetzung entlang des Rheins als wichtige Lebensader im Südwesten und die Verteilung in die Fläche. Wichtig sind Kostensenkungen für grünen Wasserstoff zum Beispiel bei Elektrolyseuren oder durch die Erschließung neue Wasserstoffquellen. Hier müssen Innovationen entwickelt, skaliert und letztendlich auch exportierbar gemacht werden, um Wertschöpfung in die Region zu bringen und die Innovationskraft der Region zu demonstrieren.
„Wasserstoff aus der Region für die Region“: Bei der Fachtagung am 24. Oktober in Mannheim trafen sich rund 400 Experten, darunter Staatssekretär Hartmut Höppner (v.l.n.r.), Baden–Württembergs Umweltministerin Thekla Walker, Landrat Stefan Dallinger, H2–Expertin Doris Wittneben, MRN–Geschäftsführer Peter Johann und Isabell Knüttgen von e–mobil BW. Bild: Metropolregion Rhein–Neckar/Jan Hilnhuetter
Zum Abschluss: Wie sind Sie in die hiesige Region gekommen und was schätzen Sie nach langen Jahren besonders an ihr?
Wittneben: Ich lebe seit über 30 Jahren mit meiner Familie in der Region und schätze das sonnige Klima, die offenen Menschen, die Kulturangebote und die Möglichkeit, ländlich zu wohnen und gleichzeitig ein städtisches Umfeld in der Nähe zu haben.
Frau Wittneben, dankeschön für dieses Interview.
Zur Person
Dr. Doris Wittneben promovierte an der Universität Bielefeld in Chemie. Im Rahmen des SMP Management Programms in St. Gallen absolvierte sie ihr Diplom in Betriebswirtschaft. Seit 2021 ist Doris Wittneben als Bereichsleiterin für Zukunftsfelder und Innovation bei der Metropolregion Rhein–Neckar GmbH tätig. In dieser Position verantwortet sie die strategische Entwicklung und Umsetzung innovativer Projekte in den Bereichen Wasserstoff, Bioökonomie, regionales Innovationsmanagement sowie das Clustermanagement „Energie und Umwelt“. Unter ihrer Leitung werden wichtige Zukunftsthemen vorangetrieben, um nachhaltige Lösungen für die Region zu fördern.
Vor ihrem Einstieg bei der MRN GmbH war Doris Wittneben als Innovationsmanagerin bei der MVV Energie tätig. Dort leitete sie zahlreiche nationale und internationale Projekte, insbesondere in den Bereichen Wasserstoff, Wärme und innovative Energiekonzepte.
Über die Metropolregion Rhein–Neckar GmbH
Die Metropolregion Rhein–Neckar GmbH mit Sitz in Mannheim wurde 2006 gegründet. Ihre Gesellschafter sind neben dem Verband Region Rhein–Neckar und dem Verein Zukunft Metropolregion Rhein–Neckar die Industrie– und Handelskammern Rhein–Neckar, Pfalz, Darmstadt sowie die Handwerkskammern Mannheim und Rhein–Main.
Im Zusammenspiel mit diesen und vielen weiteren Akteuren koordiniert die Regionalentwicklungsgesellschaft die Projektarbeit in den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung, Digitalisierung, Energie, Kultur, Mobilität und Verwaltungs–vereinfachung. Darüber hinaus leistet die Metropolregion Rhein–Neckar GmbH durch Standortmarketing und Öffentlichkeitsarbeit einen wichtigen Beitrag dazu, die Region zu positionieren und bekannt zu machen.
Weitere Informationen zur MRN GmbH unter:
Kontakt: Dr. Doris Wittneben, Bereichsleitung Zukunftsfelder und Innovation bei der MRN GmbH, E–Mail: Doris.Wittneben@m–r–n.com
Informationen zum „Clean Tech Innovation Day“
Hinweis: Weitere Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung gibt es auf unserer Webseite unter
Die Registrierung endet am 7. November, vier Tage vor dem „Clean Tech Innovation Day“ (11. November). Für Catering ist am Martinstag im Heidelberg Congress Center in Bahnhofsnähe gesorgt.
Joachim Klaehn
Head of Communications
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