iL–AKTUELL
11. Juni 2024
Technik zum Anziehen und „Tagträume“ im Reallabor
Technik zum Anziehen das Pop–up Living Lab mitten in der Stadt Heidelberg ist eröffnet und kann bis zum 21. September von der Expertenschar der Wearable Technologies genutzt und von der breiten Öffentlichkeit in der Kurfürsten–Anlage 3 besucht werden. Mit dabei waren an den beiden Eröffnungstagen im Verbund unsere InnovationLab GmbH, dessen Spin–off FLEXOO GmbH sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
„Technik zum Anziehen“ , so lautet der Slogan des Pop-Up Living Lab für Wearable Technologies mitten in der Stadt Heidelberg. Bild: InnovationLab
Die erste Themenwoche startete mit den Schwerpunkten „Was sind Wearables?“ und „Sensibilisierung für das Parkinson–Syndrom“. iL präsentierte am Stand zwei Anwendungsbeispiele. Jean–Nicolas Tisserant, Head of Development bei FLEXOO, hatte Heizelemente (Heater) dabei, die an einer Stromquelle (Powerbank) hängen und sich mit 42 Grad nicht überhitzen lassen. Solche Heater können etwa in diverse Textilien und in Kopf– oder Sofakissen integriert werden. Auch in Patientendecken im Rettungsdienst–Kontext sind diese ein wesentliches Element, damit eine möglichst gute Versorgung verletzter Personen gewährleistet ist.
Schonendes Monitoring durch Biosensoren
Ferner zeigte Tisserant Biosensoren, die bei Frühgeborenen die Elektrolytkonzentration auf der Haut messen. Entscheidender Vorteil dieser nicht-invasiven Methodik: Eine kritische Blutentnahme entfällt, stattdessen wird über die Detektion der Elektrolyte Natrium, Kalium und Magnesium im Schweiß ein schonendes Monitoring durchgeführt. Dies geschieht über textilintegrierte Armbänder oder auftragbare Pflaster, die jeweils mit Sensoren bestückt sind. Entwicklung, Druck und Optimierung der Systeme zählten drei Jahre lang zum vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützten Projekt „Pre Moo – Kleine Patienten, großer Bedarf“, das unlängst abgeschlossen wurde. „Die industrielle Partnersuche hat begonnen“, so Jean-Nicolas Tisserant.
Peter Krebsbach vom Lichttechnischen Institut des KIT illustrierte exemplarisch gedruckte Elektroden, die mittels EMG und EEG die elektrische Aktivität von Muskeln oder des Gehirns darstellen. An einem Styroporkopf-Modell sind die trockenen, flexibel einsetzbaren und graufarbenen Elektroden angebracht. Das Layout ermöglicht es, dass tintenstrahlgedruckte Dünnschichtsensoren Hirnwellen detektieren und eine zuverlässige Analyse garantieren.
Präsentiert Heater für Kissen, Patientendecken und Textilien: Jean-Nicolas Tisserant, Head of Development der FLEXOO. Bild: InnovationLab
Kooperation zwischen KIT und Uni Tel Aviv
Das Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist ebenfalls auf drei Jahre ausgerichtet und impliziert eine Kooperation zwischen dem KIT und der Universität von Tel Aviv. „Wir drucken in Heidelberg, in Tel Aviv findet hingegen die Auswertung statt“, sagt Peter Krebsbach über die Rollenverteilung. Ziel des Projektes ist in erster Linie die Untersuchung der individualisierbaren, atmungsaktiven Anwendung auf der Ebene der Elektrophysiologie und Impedanzmessungen und nicht die Kommerzialisierung. Freilich ließe sich ähnlich wie im Schlaflabor die Idee langfristig ins Alltagsleben integrieren.
Tags zuvor hatte das Pre-Opening des Do Tank Network für Wearable Technologies, das den Veranstaltungsmarathon unter der Federführung des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft der Stadt Heidelberg seit einem halben Jahr ausgetüftelt hatte, immerhin 60 Gäste, Fachleute, Stakeholder und Medienvertreter angelockt. Drei interessante Impulsvorträge von Christian Stammel (CEO der Wearable Technologies AG), Francesco Misseroli (ARIES Lab der Universität Heidelberg) und Michael Byczkowski (Global Vice President, Head of Healthcare Industry bei SAP) machten Appetit auf mehr.
Im Reallabor am Stand: Jean-Nicolas Tisserant (v.l.n.r.) von FLEXOO, Joachim Klaehn und Maren Heusser von der iL und Peter Krebsbach vom KIT. Bild: InnovationLab
Spacige Bilder dank SAP
Wearables sind weit mehr als intelligente Schrittzähler oder vernetzte Zeitmesser. Der Markt boomt, die Vielfalt (Hearables, Wristables, Eywearables, Smart Patches, Smart Garments usw.) ist enorm. Das Software-Unternehmen SAP stellte den Teilnehmern ihre brandaktuelle „Apple Vision Pro“ zur Probenutzung mit einer Augmented-Reality-Brille zur Verfügung. Die spacigen Bilder entführten die Nutzer zur SAP Sapphire Conference (3 bis 5. Juni) in Orlando. „Ein irre Erlebnis. Es fühlt sich so nah und wahrhaftig wie in einem Tagtraum an“, meint iL-Prokuristin Dr. Tanja Benedict nach dem „Härtetest“ vor Ort im Pop-up Living Lab.
Die Vernetzungs- und Kommunikationsplattform unweit des Bismarck- und Adenauerplatzes hat möglichst viele Besucher verdient. Es ist quasi Wissenschaft und Technologie zum Anfassen – in einer stylischen Location. Und Technik zum Anziehen.
Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der Stadt Heidelberg: www.heidelberg.de
Das Living Lab befindet sich bis zum 21. September in der Kurfürsten–Anlage 3 in Heidelberg. Interessierte können einfach vorbeikommen und entdecken, was Wearables zu bieten haben. Öffnungszeiten: jeweils mittwochs bis freitags von 10 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr.
Joachim Klaehn
Head of Communications
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