Wie würdest Du Deine Arbeit einem Kind erklären?
Peter: Jeder kennt Bilder von einem EKG, Pulsmessgeräten oder auch Smartwatches, die den Puls messen und Körperfunktionen überwachen. Was wir hier machen, ist, die Elektroden zu drucken, die die gleichen Messungen machen können, zum Beispiel EKG, EMG für Muskelbewegungen oder EEG für Gehirnströme. Wir drucken hier diese Elektroden auf flexiblen Substraten, die auf die Haut geklebt werden und werten diese im Zuge einer Kooperation mit der Universität Tel Aviv aus: Wie funktionieren Sie? Wie gut ist das Rauschverhalten? Das ist eines meiner Projekte. Ein anderes ist dann beispielsweise ein biobasierter und möglicherweise bioabbaubarer Feuchtigkeitssensor, den wir hier auch drucken. Diese gedruckte Elektronik ist vielen kein Begriff, aber im Prinzip ist es wie ein Drucker zu Hause, nur tauschen wir die Tinten aus durch Tinten mit Silbernanopartikel, leitfähige oder anders funktionalisierte Tinten, die dann einen Feuchtigkeitssensor herstellen können.
Wolltest Du schon immer Wissenschaftler werden oder hattest Du als Kind einen ganz anderen Traumberuf?
Peter: Wissenschaftler schon, ja – nur kann ich immer noch nicht genau sagen, wo genau ich gerade stehe und in welchem Bereich ich mich befinde: Ich habe Physik studiert, mache aber hier nicht wirklich Physik, sondern bin jetzt Doktorand in Elektrotechnik, da sehe ich mich aber auch nicht ganz: Ich mache zwar elektronische Bauteile, aber pure Elektrotechnik ist das auch nicht. Also Forscher ja, das wollte ich schon als Kind sein, aber genau zu sagen ich bin Physiker, ich bin Chemiker – das eher nein. Da bin ich eher quer vernetzt und in allem so ein bisschen. Ich glaube aber schon, dass mein Kindheits–Ich zufrieden damit wäre (lacht).