iL–AKTUELL
16. Oktober 2024
Pit Podleschny: „Innovative Lösungen für grünen Wasserstoff“
Seit Januar 2024 gibt es das Start–up Hydrogenea aus Gelsenkirchen. Dessen Co–Founder und CEO ist Dr. Pit Podleschny (34). Vom Selbstverständnis her ist Hydrogenea ein Innovationstreiber und Partner bei der Energiewende mit dem Hauptziel, die Entwicklung nachhaltiger Technologie–Lösungen für eine grüne Wasserstoff–Wirtschaft voranzutreiben.
Beim Clean Tech Innovation Day am 11. November (9 bis 18 Uhr, Heidelberg Congress Center) wird Pit Podleschny als einer der Speaker in der Session mit dem Thema „Start–ups als Beschleuniger für Innovation im Bereich Clean Tech“ dabei sein. Knapp vier Wochen vor dem Highlight führten wir von iL mit dem Experten für Elektrolyseure und Brennstoffzellen ein ausführliches Interview.

Herr Podleschny, bitte erklären Sie uns, inwiefern Hydrogenea wesentlich dazu beiträgt, um die Wende hin zum grünen Wasserstoff erfolgreich zu bestreiten?
Pit Podleschny: Grüner Wasserstoff hat das Potenzial, eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen Energiezukunft zu spielen, doch Herausforderungen wie niedrige Effizienz, hohe Kosten und begrenzte Langlebigkeit der Komponenten bestehen weiterhin. Bei Hydrogenea haben wir uns darauf spezialisiert, diese Hürden zu überwinden.
Wir steigern die Effizienz von Brennstoff– und Elektrolysezellen durch zwei Innovationen. Erstens verwenden wir neuartige, korrosionsbeständige Katalysatorträger mit hoher elektrischer Leitfähigkeit, die die Haltbarkeit der Zellen um bis zu das Zehnfache erhöhen können. Zweitens haben wir einen patentierten elektrochemischen Ansatz für das Auftragen des aktiven Materials entwickelt, der einen kontinuierlichen Rolle–zu–Rolle–Prozess ermöglicht. Dies erhöht die Flexibilität bei der Individualisierung der Zellen und kann die Effizienz um bis zu 20 Prozent steigern.
Mit diesen Fortschritten tragen wir entscheidend zur erfolgreichen Wende hin zu grünem Wasserstoff und einer nachhaltigen Zukunft bei.
Dr. Pit Podleschny, CEO und Co-Founder von Hydrogenea: „Wir tragen entscheidend zur erfolgreichen Wende hin zu grünem Wasserstoff und einer nachhaltigen Zukunft bei.“ Bild: Handelsblatt/Hydrogenea
Wie kam es zur Gründung Ihres Start–ups aus welchem Umfeld stammt Hydrogenea?
Podleschny: Die Gründung von Hydrogenea basiert auf der Promotion unseres CEOs Pit (lacht) und seinen Erfahrungen in der Automobilindustrie, insbesondere in der Serienproduktion von Brennstoffzellen. Unser Gründungsteam besteht aus vier Kernmitgliedern und engagierten Studierenden. Ich verantworte Kundenbeziehungen und Fundraising, während Swen, unser CTO, mit seinem Hintergrund in Elektrochemie die technische Entwicklung leitet. Marvin, unser CBO, kümmert sich um Kundenakquise und Kostenstruktur, und Marlene, unsere COO, bringt ihr Wissen in technischer Chemie in die Laborarbeit sowie Öffentlichkeitsarbeit ein.
Unterstützt von talentierten Studierenden wie Benedict, einem ausgebildeten Elektroniker, arbeiten wir gemeinsam an innovativen Lösungen für die Herausforderungen im Bereich grüner Wasserstoff.
Und was macht die Zusammenarbeit und das Netzwerken mit dem H2UB aus?
Podleschny: Die Zusammenarbeit und das Netzwerken mit H2UB bieten eine herausragende Gelegenheit, wertvolles Feedback zu erhalten und unser Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Die konstruktiven Anregungen haben uns geholfen, unsere Strategie zu verfeinern. Zudem eröffnet H2UB Zugang zu einem breiten Netzwerk von Branchenexperten, was neue und spannende Möglichkeiten schafft. Die Unterstützung und Ressourcen, die wir durch H2UB erhalten, sind entscheidend für unser Wachstum und stärken unsere Vision einer nachhaltigen Zukunft. Insgesamt ist die Zusammenarbeit mit H2UB eine großartige Möglichkeit für Start–ups, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und bedeutungsvolle Kontakte in der Branche zu knüpfen.
Welcher Erwartungshorizont ist bei Hydrogenea mit dem Clean Tech Innovation Day verknüpft?
Podleschny: Wertvoller Austausch mit spannenden Persönlichkeiten zu den wichtigsten klimarelevanten Themen unserer Zeit.
Wie wird sich Ihr Start–up den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Symposiums präsentieren?
Podleschny: Anliegen des Teams ist es, andere Unternehmen dazu zu ermutigen, innovative Schritte zu gehen und Impulse in den Markt zu bringen, die dringend benötigt werden, damit die grüne Wasserstoff–Technologie gelingt.
Die Suche nach weiteren Pilotkunden
Hat Hydrogenea einen besonderen Fokus auf Partner, Themen und Technologien aus dem H2–Ökosystem?
Podleschny: Aktuell sind wir auf der Suche nach weiteren Pilotkunden, mit denen wir spannende Projekte realisieren können und demonstrieren, wie Hydrogeneas Technologie einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende beitragen kann.
iL ist eine Technologie–Transfer–Plattform. Funktionales Drucken oder Rolle–zu–Rolle–Beschichtungen etwa gehören am Standort Heidelberg zum Portfolio. Gibt es aus Ihrer Perspektive Anknüpfungspunkte zu iL und seinen Partnern BASF, HEIDELBERG, KIT und FLEXOO?
Podleschny: Absolut. Hydrogenea kooperiert mit Partnern aus Industrie und Forschung, um die jeweils beste Lösung für die unterschiedlichen Anwendungen zu entwickeln und anschließend am Markt zu platzieren.
Zum Abschluss der Blick in die Zukunft: Wie wird die Welt für grünen Wasserstoff und Hydrogenea mutmaßlich in fünf Jahren aussehen?
Podleschny: In fünf Jahren wird sich Hydrogenea als agiler und zuverlässiger Zulieferer für die Wasserstoff–Industrie profiliert haben und die grüne Wasserstoff–Technologie per se attraktiver und damit wettbewerbsfähig gegenüber fossilen Lösungen gemacht haben.
Herr Podleschny, herzlichen Dank für dieses Interview.
Sie wollen die Revolution der sauberen Energie vorantreiben: Das Team von Hydrogenea mit Pit Podleschny (r. vorne), der beim Clean Tech Innovation Day in Heidelberg in der Start-up-Session in die Speaker-Rolle schlüpft. Bild: Harald Reusmann
Zur Person
Pit Podleschny (34) ist verheiratet und stolzer Vater einer dreieinhalbjährigen Tochter. Zur Familie gehören außerdem zwei Hunde. Seine Frau hat Pit in Spanien kennengelernt, während er dort im Rahmen eines Maschinenbaustudiums seine Bachelorarbeit bei einem Automobilzulieferer schrieb. Diese Arbeit führte zu einem wertvollen Kontakt, mit dem Hydrogenea bis heute eng zusammenarbeitet.
Nach seiner Rückkehr nach Bochum absolvierte er an der Ruhr–Universität, in Kooperation mit der Westfälischen Hochschule, seine Masterarbeit. Dabei baute er im Westfälischen Energieinstitut Brennstoffzellen mit hochstabilen Kohlenstoffen an der Sauerstoffseite auf. Anschließend promovierte Pit Podleschny im Bereich Brennstoffzellen in der Technischen Chemie und führte den Benchmark an einem serienproduzierten Brennstoffzellen–PKW durch. Seitdem widmet er sich voll und ganz Hydrogenea.
Über Hydrogenea
Gegründet im Januar 2024 in Gelsenkirchen, entwickelt und produziert Hydrogenea Membran–Elektroden–Einheiten (MEA) für Brennstoffzellen und Elektrolyseure. Innovationen im Material der Katalysatorschicht und im Prozess ermöglichen eine signifikant längere Lebensdauer und kosteneffizienteren Betrieb des Systems.
Gestützt auf über zehn Jahre Forschung und ein Team mit tiefgreifender wissenschaftlicher und industrieller Expertise hat sich die Hydrogenea GmbH zum Ziel gesetzt, die Revolution der sauberen Energie voranzutreiben, indem sie innovative MEA entwickelt, die die höchste Lebensdauer bieten und die Effizienz der nächsten Generation von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen steigern.
Weitere Informationen zu Hydrogenea unter: www.hydrogenea.de
Kontakt: Dr. Pit Yannick Podleschny, Co–Founder und CEO der Hydrogenea GmbH, E–Mail: info@hydrogenea.de

Informationen zum „Clean Tech Innovation Day“
Hinweis: Weitere Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung gibt es auf unserer Webseite unter
Die Registrierung endet am 30. Oktober, knapp zwei Wochen vor dem „Clean Tech Innovation Day“ (11. November). Für Catering ist am Martinstag im Heidelberg Congress Center in Bahnhofsnähe gesorgt.
Joachim Klaehn
Head of Communications
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