iL–AKTUELL
21. November 2023
Ozan Karakaya:
Kunst der Zusammenarbeit
„Ich habe noch keine Person getroffen, die nicht nett war“, ist das Fazit von Ozan Karakaya über seine Arbeit in den Forschungsräumen der iL. Ozan ist Teil der Forschungsgruppe des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) unter der Leitung von Professor Gerardo Hernandez–Sosa. Die Gruppe des Lichttechnischen Instituts füllt einige der Räume im vierten Obergeschoss und haucht diesem wissenschaftliches Leben ein. Nach Fertigstellung der Umbauarbeiten sollen wieder mehr Gruppen dort lokalisiert sein, so dass der Forschungsbetrieb in alter Stärke zurückkehrt. Um die Menschen, ihre Hintergründe und Motivation in der Serie „iL Inside“ aufzuzeigen, haben wir uns mit Ozan getroffen, der einer von ihnen ist.
Durch Zufall zu iL
Der 27–Jährige ist in der Türkei aufgewachsen, hat dort seinen Schulabschluss gemacht und Chemie im Bachelor und Master studiert. Auf die Forschungsgruppe des iL ist er aus Zufall gestoßen: „Ich war auf der Suche nach einer Stelle für eine Promotion nach meinem Master. Mein Spezialgebiet sind Synthesen und optoelektronische Anwendungen konjugierter Polymere, und ich habe an einer Online–Konferenz teilgenommen, auf der ähnliche Themen behandelt wurden. Eine davon war Gerardos Gruppe. Gerardo präsentierte, was er mit der Gruppe und bei InnovationLab macht, wie die Arbeit aussieht und woran sie genau forschen. Ich war interessiert, weil die Beschreibung passend und sich interessant angehört hat, also habe ich ihm eine E–Mail geschickt und bin so letztendlich von Istanbul nach Heidelberg gekommen.“ Neben der KIT–Gruppe ist Ozan auch Teil des Exzellenzclusters „3D Matter Made to Order“, kurz „3DMM2O“. Der Cluster ist eine Kooperation des KIT und der Universität Heidelberg und verfolgt einen interdisziplinären Ansatz durch die Verbindung von Natur–, Ingenieur– und Sozialwissenschaften. „3DMM2O“ beschäftigt sich mit molekularen, technologischen Materialien.
Im Labor: Ozan Karakaya ist begeistert von den gegebenen Möglichkeiten, der Infrastruktur und den Geräten, die eine essentielle Grundlage für seine Forschung darstellen. Bild: InnovationLab
Gedruckte Elektronik
An genau solch einem Projekt forscht auch Ozan: „Ich beschäftige mich mit 3D–Druck–Elektronik. Elektronik ist für den 3D–Druck wichtig, weil man die Formtreue des 3D–Drucks nutzen kann, um verschiedene Formen herzustellen. Die Integration von Elektronik in den Druck ist gerade deshalb interessant, weil man sie nutzen könnte, um mit der Leiterbahn zu drucken. Sobald sie gedruckt ist, kann die Herstellung in weniger Schritten erfolgen, was sie schneller macht. Deshalb ist Arbeit und Forschung in diesem Bereich so wichtig. Anders gesagt, entwickle ich Tinten für 3D–Drucker, die leitfähig sind, so dass auch die Drucke leitfähig sein können.“
Von seinem Arbeitsplatz am iL ist Ozan begeistert. Seine Arbeiten sind hauptsächlich im Reinraum lokalisiert, finden auch immer wieder in den Räumen im vierten Obergeschoss statt. „Die Möglichkeiten und Infrastruktur in den Räumen ist wirklich gut, die Geräte funktionieren und bieten mir eine Grundlage für die Forschung. Aber am wichtigsten ist, dass die Menschen hier immer nett und hilfsbereit sind und wissen, was sie tun. Das freundliche Umfeld ist, meiner Meinung nach, das Wichtigste“, erzählt Ozan. InnovationaLab ist also nicht nur Forschungsstädte, Plattformer und Produzent der verschiedenen Produkte, sondern auch ein Ort, an dem sich Mitarbeitende und Forschende wohlfühlen können. Ein noch besserer Austausch fällt ihm spontan als Verbesserungsvorschlag ein. „Hier sind so viele schlaue Menschen, die alle wirklich gut in ihrem jeweiligen Bereich sind. Ich glaube, dass wenn wir mehr in den Austausch gehen würden, wir zusammen auf andere und vielleicht auch noch bessere Lösungen kommen können. Manchmal haben andere ganz verschiedene Perspektiven oder andere Herangehensweisen an ein Problem, was auch zu Lösungen und Fortschritt führt.“
Die Verbindung von Forschung und Anwendung ist das, was für Ozan die Arbeit am iL ausmacht. In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem mit 3D-Druck-Elektronik, also der Integration von Elektronik in den Druck. Bild: InnovationLab
Vom Cluster begeistert
Die Verbindung von Forschung und Anwendung ist das, was für Ozan die Arbeit am iL ausmacht. „InnovationLab ist fokussiert sich auf die Kommerzialisierung, KIT fokussiert sich mehr auf die Forschung, also bringen sie es zusammen: Forschung betreiben und gleichzeitig darüber nachzudenken, wie man Dinge anpassen und kommerziell verwerten kann“, fasst er die Ausrichtung zusammen. Auch von seiner Arbeit im Cluster 3DMM2O ist der 27–Jährige begeistert. „Der Cluster beschäftigt sich mit der Synthese, Anwendung und Nutzen des Materials, meist mit 3D–Druck wie zum Beispiel und Biodruck oder Lichtdruck. In diesen Bereichen sind viele im Cluster erfahren. Gleichzeitig haben wir aber auch Betreuer, die wirklich gut auf ihrem Feld sind. Regelmäßig werden Doktorandentreffen veranstaltet, um unser Wissen auszutauschen, alle auf den neusten Stand zu bringen und Ergebnisse zu diskutieren“, erzählt Ozan. Wetten, dass auch dabei die menschliche Seite stimmt.
Text: Hannah Gieser, Abteilung Communications
Joachim Klaehn
Head of Communications
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